Botanical Dye Studio #02: Beize für Protein-Fasern

Tipps &Tricks aus unserem Botanical Dye Studio – Beize für Protein-Fasern

Beim Färben mit botanischen Farben braucht man ein Fixiermittel, das heißt in der Fachsprache Beize. Durch die Beize verbinden sich die Farben chemisch besser mit den Fasern. So ist der Stoff gegen Licht, Waschen und Reibung widerstandsfähiger. Natürliche Farbstoffe haften nur auf Naturfasern und die Beize ist eine Art Schicht mit der sich die Pflanzenstoffe verbinden können. Diese Schicht wird oft durch Aluminiumsulfat, auch Alaun genannt, erzeugt. Pflanzliche und tierische Faser beizt man mit unterschiedlichen Mengen und es gibt sehr viele Möglichkeiten und Rezepte für Beizen. Je nach Beize und verwendeter Substanz erscheinen die botanischen Farben in unterschiedlichen Tönen. Für den Anfang gebe ich Euch zwei einfache Rezepte mit auf den Weg. Heute starten wir mit einem Beiz-Rezept für tierische Fasern.

Beize für Protein-Fasern

Beize: Alaun 15% WOF (WOF = weight of fiber, das Trockengewicht Deines Stoffes)
Methode: Edelstahl Topf & Herd

1. Wiege nach dem Waschen Deinen trockenen Stoff. Für die richtige Menge Alaun benötigst Du nun 15% vom Trockengewicht Deines Stoffes. Bei 100g Stoff sind das 15g Alaun.
2. Fülle einen Topf mit ausreichend Wasser, sodass sich Dein Stoff frei darin bewegen lässt. Löse das Alaun in einem separaten Gefäß mit heißem Wasser auf, bevor Du es in den Topf gibst. Rühre gut um, danach kannst Du deinen nassen Stoff ins Beizbad legen und langsam auf 60° erhitzen. Die Temperatur solltest Du eine Stunde beibehalten. Bewege Deinen Stoff zwischendurch und achte darauf, dass es nicht zu heiß wird!
3. Nach einer Stunde im Beizbad kannst Du Deinen Stoff abkühlen lassen, bevor Du ihn rausholst oder Du lässt den Stoff bis zum nächsten Tag im Beizbad ziehen. Das führt zu noch besseren Ergebnissen.
4. Jetzt ist Dein Stoff zum Färben bereit. Du kannst ihn entweder an einem dunklen Ort trocknen lassen oder direkt im feuchten Zustand verwenden.

Viel Spaß beim ausprobieren. In unserem nächsten Artikel folgt dann ein Rezept für Cellulose-Fasern.